25 Februar 2008

el momento cuando llego

der moment, in dem ich ankomme:
einige stunden busfahrt liegen hinter mir. viel zeit zum denken, traeumen, geniessen. versunken in die einsamkeit. eine schoene einsamkeit. eine zeit, ganz fuer mich allein. ich komme an, an irgendeiner busstation in irgendeiner fremden stadt. ich will nicht aussteigen. ich will nicht aufstehen und meinen rucksack aus dem bauch des busses holen. so lange es geht, bleibe ich sitzen, zoegere den moment des ankommens hinaus. nicht, dass ich den neuen ort nicht entdecken will, aber ich weiss, wenn ich aussteige werden mich gleich mehrere leute (meist maenner) belagern, die mir ein taxi, ein hostel oder irgendeine tour anbieten wollen. sie koennen genau diesen winzigen schwachen moment ausnutzen, in dem ich kurz verloren bin, in dem ich gerade noch nicht weiss, was ich will. in diesem moment will ich mit niemandem sprechen, in ruhe ankommen. ich hoere mich jedoch "si" sagen und bevor es mir bewusst wird, sitze ich schon in einem voellig ueberteuerten taxi und fahre zu meiner unterkunft.

so bin ich angekommen in quito, wo ich die wunderschoene altstadt gesehen habe, in otavalo, wo ich auf dem samstagsmarkt viel zu viel geld ausgegeben habe und schliesslich im langersehnten colombiaaaa, dessen paradiesische landschaft mich wieder einmal zu traenen ruehrt!

18 Februar 2008

hasta luego peru - hola ecuador

wurde langsam zeit, wieder mal zu berichten, was ich so mache. nicht, dass ich schreibfaul waere, im gegenteil, ich habe nur in letzter zeit so viele sachen erlebt, dass ich kaum zeit zum schreiben finde...
nachdem ich ein paar tage in lima war, ging's dann ab an die pazifikkueste peru's, wo ich einsame, aber auch voellig menschenueberfuellte straende entdecken konnte. es war heiss und das meer lieferte kaum abkuehlung. nach einem turbulenten grenzuebergang nach ecuador (es wurde wieder mal gestreikt und ich musste die grenze zu fuss ueberqueren), bin ich nun in baños, suedlich von quito. letzten dienstag nach einem ganzen tag busfahrt und todmuede um 21 uhr angekommen, ging's am naechsten tag gleich los auf eine dschungeltour. eine dreistuendige wanderung durch den regenwald liess mich erstmals die bezaubernde flora und fauna bestaunen. am naechsten tag marschierten wir zu einem versteckten wasserfall. um diesen zu erreichen mussten wir in badeanzug und gummistiefeln flussaufwaerts waten und den letzten teil sogar schwimmend in angriff nehmen. ja, und am nachmittag ging's mit einem traditionellen holzkanu flussabwaerts zu unserer habitacion. am besten schaut ihr selbst die fotos...
waehrend des trips bin ich mir oft in meine kindheit zurueckversetzt vorgekommen. von neugier getrieben, immer auf entdeckungsreise, durch die waelder streifend, beobachtend, staunend, beeindruckt. ohne elektrizitaet, ganz auf sich alleine gestellt, weit weg von allen problemen der zivilisation (wenn da nicht dieser deutsche banker gewesen waere, der in zuerich bei der cs arbeitet und mich die ganze zeit mit boersenkursen, steuerhinterziehungsaffaeren und solchem zeug zugestusst haette!)
ich weiss, das war jetzt etwas gemein und soooo schlimm war's ja auch wieder nicht :-)

01 Februar 2008

terremoto en pisco

schwuele hitze. ueberall staub. auf der strasse liegen bruchstuecke von ziegeln, keramikplatten, backsteinen. es haemmert und rumort. menschen bauen ihre haeuser auf. auf der anderen strassenseite zerstoert ein bagger die ueberreste eines oeffentlichen gebauedes, damit raum fuer dessen wiederaufbau geschaffen werden kann.

pisco - eine stadt an peru`s pazifikkueste, suedlich von lima. im august 2007 wurde sie waehrend gut zwei minuten von einem erdbeben der staerke 7 erschuettert. ueber 600 menschebn kamen um. viele verletzte. pisco war einst eine bluehende stadt im kolonialen stil. eine touristenhochburg. seit dem terremoto bleiben die touristenstroeme aus. das leben fuer die leute in pisco ist harter geworden. viele sind traumatisiert. noch immer lebt die mehrheit der bevoelkerung in zelten oder notduertfigen baracken. kaum jemand interessiert sich fuer den wiederaufbau der stadt. gerade mal eine ngo hilft hier. viele menschen aus der ganzen welt haben damals im august geld gespendet. doch wie so oft, ist der groesste teil davon bei der regierung gelandet.

ich laufe zum plaza de armas. links eine kirche. zweigeteilt. nur noch die beiden aussentuerme stehen, der mittelteil fehlt. von vielen haeusern sind nur noch die aussenmauern mit ihren bemalungen uebriggeblieben. leerstehende hostels, supermaerkte, internetcafes. mich erfuellt trauer und wut. aber auch bewunderung. bewunderung fuer die leute aus pisco, die die energie und kraft besitzen, ihre haueser wieder aufzubauen. die tag fuer tag arbeiten. langsam, aber stetig foranschreitend.