27 Dezember 2007

mineros en bolivia

todo es differente en bolivia!
in der hoechstgelegenen grossstadt der welt, potosi (4000 m. ue. m.) habe ich kurz vor weihnacht eine minenfuehrung gemacht. aus dem "cerro rico" (reicher berg, was er frueher einmal war - heute ist es eher ein "armer berg") wird hauptsaechlich silber gewonnen. nachdem wir unsere kleider mit regenhosen, jacken, gummistiefel, helm und stirnlampe tauschen, gehen wir zum "mercado de los mineros", wo wir fuer die mineros cocablaetter zum kauen, frische getraenke und dynamit kaufen. es ist der einzige markt der welt, wo jederman legal dynamit kaufen kann. die bubenherzen schlagen hoeher!
unser fuehrer, ein 30jaehriger ex-minero gibt uns wertvolle informationen: viele mineros beginnen ihre "karriere" im kindesalter. natuerlich ist diese kinderarbeit gesetzmaessig nicht erlaubt, aber niemanden kuemmert dies. die arbeiter sind ihre eigenen angestellten. oft arbeiten sie in gruppen, meist verwandte zusammen. es gibt keine versicherungen, die die mineros schuetzen und auch sonst haben sie kaum rechte. 20 prozent des gewinns muessen die mineros dem staat abgeben. die mineros entscheiden selber, wie oft und wie lange sie arbeiten. oft sind es 12 bis 14 stunden, sechs bis sieben tage die woche. vor weihnacht wird wegen der freitage mehr gearbeitet. die arbeiter sind in dieser zeit of uebermuedet und es passieren mehr unfaelle. die durchschnittliche lebenserwartung eines minero betraegt 35 bis 40 jahre. viele sterben an einer staublunge oder durch einen unfall.
wir fahren die bergstrasse hoch bis zum mineneingang. ein enger, dunkler tunnel, durch den wir eintreten. oft muessen wir uns buecken. je weiter wir eintreten, umso heisser wird es und umso stickiger. die luft ist unglaublich staubig. asthmatiker wuerden sofort einen asthmaanfall kriegen. wir sehen zwei arbeiter, die einen wagen voller gestein auf den schienen fortbwewegen. der inhalt wiegt ca. 1 tonne. die arbeiter schwitzen, ihre gesichter sind ausdruckslos. die wange voller kokablaetter, spuckt der eine eine undefinierbare orange-braune masse auf den boden. ich muss weinen.
wir gehen weiter und klettern auf allen vieren ein ca. 10 meter langes loch hoch. es ist stickig, rutschig und nass. wir kommen in einer kleinen hoehle an, wo ein minero mit eisenstange und hammer ein loch fuer das dynamit in den felsen schlaegt. fuer weichen felsen dauert dies etwa drei stunden, fuer hartes gestein fuenf bis sechs stunden. der arbeiter ist 17 jahre alt.
geschlagen und nachdenklich verlassen wir die mine durch den langen tunnel, gehen ins hostel, duschen und und unterhalten uns ueber unsere weiteren reiseplaene. ich fuehle mich als srichtiges touri-arschloch!
weitere infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Potos%C3%AD
filmempfehlung: "the devil's miner" (dokumentation ueber zwei kindermineros in potosi)

11 Dezember 2007

argentina del norte

vor eineinalb wochen habe ich buenos aires verlassen und bin losgezogen richtung nordargentinien. erstmal konnte ich reichlich meinem hobby nachgehen: im bus sitzen, aus dem fenster schauen, ab und zu ein wenig musik hoeren. 12 stunden habe ich keine einzige zeile gelesen, kein einziges sudoku geloest :-) einfach nur die landschat genossen. nun bin ich in salta, unweit der bolivianioschen grenze. das erste mal habe ich das gefuehl, wirklich in suedamerika zu sein! die menschen hier sind unglaublich kommunikativ, froehlich und interessiert. gestern habe ich einen ausflug in die anden gemacht. es gibt dort felsen in den verschiedensten farben und formen. impressionante! unterwegs haben wir verschiedene pueblos besucht, wo es traditionelle maerkte gab. die doerfchen befinden sich alle zwischen 2000 und 3000 meter ueber meer. fuer touristen ist es sehr billig, auf den maerkten einzukaufen, fuer die einheimische bevoelkerung ist es jedoch zu teuer. die maerkte sind also vor allem fuer die touris. dies ist auf der einen seite befremdend, auf der anderen seite leben die indigenos vom verdienst.
aber nun genug geredet. schaut die fotos an :-) (link "meine fotos", rechts)